Spätburgunder

Der Weinanbau lebt von der Vielfalt der Rebsorten. Rotwein erfreut sich, wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung, immer stärkerer Beliebtheit, obwohl im Weinanbau weltweit der Weißwein mengenmäßig noch dominiert. Eine der beliebtesten Rotweinrebsorten ist der Spätburgunder. Der Weinanbau und die Weinkultur können auf eine lange währende Geschichte zurückblicken. Der Wein wurde in der Antike so stark verehrt, dass die Griechen und die Römer den Rebensaft in Gottesgestalt verkörpert sehen wollten und jeweils einen Weingott schufen. Die Griechen nennen den Gott des Weines Dionisos und die Römer hatten den Bacchus, den sie verehrten. Der Spätburgunder ist nur eine von den unzähligen Rebsorten, die Weltweit angebaut werden.

Spätburgunder, auf den Kalkböden des Burgunds

Wie viele Rebsorten es gibt ist nicht genau bekannt. Der Pinot Noir (französische Bezeichnung), auch als Spätburgunder bezeichnet ist eine edle Rebsorte, die dem Winzer leider nur geringe Erträge bringt. Beste Qualitäten werden auf den Kalkböden des Burgunds (z.B. Corton, Romanee-Conti). In Deutschland wird der Spätburgunder am Kaiserstuhl, im Rheingau und an der Ahr angebaut. Das sind rund 11.300 Hektar, ca. 10% der gesamten Rebfläche Deutschlands, die mit der Sorte Spätburgunder bestockt sind. In der Schweiz nennt man diese edlen Tropfen Blauburgunder, Clevner oder Cortaillod. Die Österreicher bauen den Spätburgunder als Blauen Burgunder an und in Italien ist dieser Wein als Pinot Nero bekannt. Die Rebe wird auch in Kalifornien und Australien angebaut. Bei der Bezeichnung Pino wird angenommen, dass diese aus dem französischen Wortschatz kommt und vom Ausdruck Fichtenzapfen (also „pin“) ursprünglich abstammt und es dabei einen Zusammenhang gibt mit der Traubenform.

Spätburgunder, qualitativ hochwertige Rebsorte

Der Spätburgunder, Blauburgunder oder Schwarzburgunder genannt hat sich im Weinbau als qualitativ hochwertige Rebsorte weltweit einen Namen gemacht. Die frühere Annahme, dass der Pinot Noir Kreuzung aus Schwarzriesling und Traminer ist, konnte nicht bestätigt werden. Der Schwarzriesling ist eher eine spätere Mutation des Spätburgunders. Der Spätburgunder gehört zu den frühesten Wildreben, die aus Sorten des westlichen Mitteleuropas ausgelesen wurden. Der Spätburgunder ist auch eine wichtige Basis für den Ausbau des Champagners. Die Alterung der Spätburgunder-Sorten ist nur schwer vorauszusagen und somit für den Winzer mit Risiken behaftet.

Bildquelle: © Depositphotos.com / alan64